
5 Gründe, warum sich Fibromyalgie oft nicht verbessert
Autorin: Kerstin Goldstein
Zuletzt aktualisiert: 25. Juli 2025
Viele machen alles „richtig“ – und trotzdem tut sich kaum etwas. Die Schmerzen bleiben, die Erschöpfung auch. Vielleicht fragst du dich: Warum wird meine Fibromyalgie nicht besser?
In diesem Artikel zeige ich dir fünf häufige Gründe, die den Fortschritt ausbremsen – und was du tun kannst, um wieder Bewegung in deinen Weg zur Besserung zu bringen.
1. Der eigene Körper wird übergangen
Viele haben sich im Laufe der Jahre angewöhnt, die Signale ihres Körpers zu ignorieren. „Augen zu und durch“ war lange das Motto. Bei Fibromyalgie funktioniert das aber nicht mehr. Der Körper spricht – manchmal sehr laut – und braucht jemanden, der zuhört. Dich.
Aber was heißt das eigentlich: auf den Körper hören?
Es beginnt mit kleinen Momenten der Achtsamkeit. Zum Beispiel:
Dieses bewusste Wahrnehmen hilft dir, besser zu unterscheiden: Was tut mir gut – und was nicht?
Vielleicht merkst du, dass dir 10 Minuten sanfte Bewegung guttun, aber 30 Minuten dich völlig auslaugen. Oder dass dir Ruhepausen am Nachmittag helfen, abends weniger Schmerzen zu haben. Genau darum geht es: nicht stur einem Plan folgen, sondern dich an deinem eigenen Rhythmus orientieren.
Ein Tagebuch kann dabei sehr hilfreich sein. Ich habe eine Zeit lang täglich kurz notiert:
Mit der Zeit ergibt sich ein Muster – und du lernst, deinem Körper zu vertrauen. Dieses Vertrauen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Besserung.
Denn wer ständig über seine Grenzen geht, gönnt dem Körper keine Chance, in die Regeneration zu kommen. Umgekehrt bedeutet auf den Körper hören nicht, alles zu vermeiden, was anstrengend ist – sondern liebevoll herauszufinden, was möglich ist, ohne dich zu überfordern.
Was möchte dir dein Körper mitteilen, das du aber nicht hören willst?
2. Ungeklärte Themen im Hintergrund
Fibromyalgie ist viel mehr als „nur“ Muskelschmerz. Sie ist ein komplexes Zusammenspiel aus Nervensystem, Hormonhaushalt, Gewohnheiten, Psyche und Lebensstil. Deshalb reicht es nicht aus, nur an der Oberfläche zu arbeiten – zum Beispiel mit Schmerzmitteln oder ein bisschen Ernährungsumstellung. Wenn sich trotz aller Bemühungen nichts verbessert, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen.
Was könnten ungeklärte Themen bei dir sein?
Und nicht zu vergessen:
Ich habe bei mir selbst erlebt, wie stark der Körper auf emotionale Belastungen reagieren kann – selbst wenn man denkt, „eigentlich geht’s mir doch gut“. Und auch bei vielen meiner Kundinnen hat sich erst dann wirklich etwas verändert, als sie den Mut hatten, auch solche Themen anzugehen.
Das heißt nicht, dass du alles sofort „lösen“ musst. Aber es ist hilfreich, hinzuschauen: Gibt es etwas, das du lange verdrängt hast? Etwas, das immer wieder in dir arbeitet? Oder einfach körperliche Faktoren, die bisher nicht abgeklärt wurden?
Ein guter erster Schritt kann sein, dir Unterstützung zu holen – bei einer Therapeutin, in einem Coaching, oder auch bei einer erfahrenen Ärztin, die über den Tellerrand schaut (z.B. spezialisiert auf integrative Medizin oder Naturheilverfahren). Fibromyalgie betrifft viele Ebenen. Je mehr du davon beachtest, desto eher kann sich etwas verändern.
Falls du dir bewusst bist, dass du ungeklärte Trauma (egal welcher Art) mit dir herumträgst, dann empfehle ich dir das Buch „Das Trauma in dir“ von Bessel van der Kolk. Es ist nicht einfach zu lesen und manche Beispiele lassen einen richtig schlucken, aber sinnvoll für alle, die etwas genauer in ihre Vergangenheit blicken möchten.
Was könnten deine ungeklärten „Baustellen“ sein?
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3. Die innere Bereitschaft fehlt noch
Das mag vielleicht provokant klingen – aber manchmal ist der richtige Zeitpunkt einfach (noch) nicht da. Viele Menschen mit Fibromyalgie wünschen sich, dass es ihnen besser geht. Das ist völlig verständlich. Doch zwischen dem Wunsch nach Veränderung und der tatsächlichen Umsetzung liegt oft ein großer Unterschied.
Ich habe in den letzten Jahren oft erlebt, dass der Körper eigentlich bereit ist, sich zu stabilisieren – aber die innere Haltung noch nicht ganz mitzieht. Und das ist kein Vorwurf. Wenn man schon so viel ausprobiert hat, so oft enttäuscht wurde oder einfach keine Energie mehr hat, ist es nur menschlich, vorsichtig zu sein.
Bei meinen Kundinnen erlebe ich es immer wieder, dass vor allem die Bereitschaft zu nachhaltiger Ernährungsumstellung oder berufliche Veränderung erst wachsen muss. Und das ist ok so. Alles braucht seine Zeit.
Aber echte Veränderung braucht etwas Entscheidendes: die Bereitschaft, selbst Verantwortung zu übernehmen – in kleinen, machbaren Schritten.
Es bedeutet zum Beispiel:
Ich schreibe bewusst „Bereitschaft“ – nicht „Wille“ oder „Disziplin“. Denn es geht nicht darum, sich durch ein Programm zu quälen oder sich ständig zu „motivieren“. Es geht eher darum, innerlich ein Ja zu finden: Ja, ich bin offen dafür, mir selbst Gutes zu tun. Ja, ich bin bereit, aus dem gewohnten Kreislauf auszusteigen – auch wenn ich nicht weiß, wie lange es dauert.
Und wenn dieses innere Ja noch nicht da ist, ist das auch in Ordnung. Manchmal braucht es noch ein bisschen Zeit. Aber wenn du spürst, dass es langsam in dir wächst – dann ist das ein Zeichen, dass sich etwas bewegen kann. Dann bist du bereit für mein 1:1 Coaching Programm. Bei meinen Coaching Kundinnen merke ich sofort, wenn sich innerlich etwas verändert. Dann sind wir auf dem richtigen Weg hin zu einem leichteren Leben mit Fibromyalgie
Wozu fehlt dir aktuell noch die Bereitschaft?

Mein persönlicher Ansatz im Umgang mit Fibromyalgie
Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch, der von Fibromyalgie betroffen ist, Wege finden kann, um mit der Krankheit besser umzugehen. Dabei geht es nicht um „Heilung“ im klassischen Sinne, sondern darum, den eigenen Körper besser zu verstehen und Methoden zu entwickeln, die den Alltag erleichtern.
Durch gezieltes Coaching und ein auf dich zugeschnittenes Bewegungsprogramm kannst du lernen, die Kontrolle über deinen Körper zurückzugewinnen und dein Leben wieder mit mehr Energie und Freude zu gestalten.
4. Zu viel auf einmal – statt achtsamer Rhythmus
Wenn die Schmerzen endlich etwas nachlassen oder man ein neues Programm beginnt, ist die Motivation oft riesig. Endlich etwas tun, endlich in Bewegung kommen, endlich vorankommen. Doch genau hier liegt eine große Falle: Viele stürzen sich mit voller Energie hinein – und landen dann kurze Zeit später im nächsten Erschöpfungstief.
Bei meinen neuen Kundinnen höre ich das immer wieder. Nach Wochen der Erschöpfung haben sie einen guten Tag – und wollen gleich alles nachholen. Bewegung, Haushalt, soziale Kontakte – am besten alles auf einmal. Doch der Körper zeigt sehr schnell: So läuft das nicht.
Menschen mit Fibromyalgie brauchen einen anderen Umgang mit Energie. Statt „schneller, weiter, mehr“ ist es viel hilfreicher, in einem achtsamen Rhythmus zu leben. Dazu gehört:
Der Schlüssel liegt im sogenannten Pacing – also in einer vorausschauenden, ausbalancierten Gestaltung des Alltags. Nicht ausruhen, wenn es gar nicht mehr anders geht, sondern gezielt regenerieren, bevor der Einbruch kommt.
Das fällt anfangs schwer, weil wir oft gelernt haben, erst dann zu pausieren, wenn nichts mehr geht. Aber mit der Zeit verändert sich etwas. Du wirst feinfühliger für deine Energie, du planst bewusster – und dein Körper reagiert mit mehr Stabilität.
Weniger Aktion – mehr Balance. Das ist nicht gleichzusetzen mit Stillstand, sondern mit einem neuen, nachhaltigeren Tempo.

5. Informationen nur aus Social Media
Gerade wenn man frisch mit der Diagnose Fibromyalgie konfrontiert ist, sucht man nach Antworten. Was hilft wirklich? Was sollte ich lieber lassen? Was hat anderen geholfen? Und natürlich ist es naheliegend, erstmal bei Google, YouTube, Instagram oder in Facebook-Gruppen nachzuschauen.
Das Problem dabei: Viele Infos, die man dort findet, sind oberflächlich, verallgemeinernd oder schlichtweg falsch. Es gibt viele Menschen, die ihre persönlichen Erfahrungen teilen – das kann hilfreich sein, aber es ersetzt keine fundierten Quellen. Und manchmal lösen diese Informationen mehr Verwirrung als Klarheit aus.
Ich erlebe es immer wieder: Da liest jemand, Magnesium sei das Wundermittel gegen Fibromyalgie – also wird sofort hochdosiert supplementiert, ohne Rücksprache mit der Ärztin. Oder jemand glaubt, man müsse „einfach nur Gluten weglassen“, und fühlt sich bei der Umsetzung hoffnungslos überfordert.
Wirkliche Veränderung braucht mehr als ein paar schnelle Tipps aus dem Netz. Sie braucht Wissen mit Substanz. Das bedeutet zum Beispiel:
Social Media kann ein guter Einstieg sein – Inspiration, Austausch, Motivation. Aber für nachhaltige Fortschritte brauchst du eine stabilere Basis. Ich vergleiche es gerne mit einem Haus: Du kannst dir auf Instagram schöne Deko-Ideen holen – aber ohne ein solides Fundament wird es nicht lange stehen.
Einige hilfreiche Bücher & Co Ressourcen habe ich für dich zusammen gestellt.
Woher beziehst du deine Informationen zum Thema Fibromyalgie?
Fazit: Besserung bei Fibromyalgie ist möglich
Aber sie passiert nicht über Nacht. Sie braucht Geduld, Ehrlichkeit mit sich selbst und den Mut, Verantwortung für den eigenen Weg zu übernehmen.
Wenn du das Gefühl hast, festzustecken, kann es helfen, genau hinzuschauen: Hörst du auf deinen Körper? Gibt es ungelöste Themen? Bist du bereit, dranzubleiben – in deinem Tempo?
Ich begleite dich gern dabei.
👉 Keine Lust dich alleine durch all die kleinen Schritte durchzukämpfen? Als Fibro Coach begleite ich dich gerne dabei. Lass uns sprechen, ob mein Fibro 1:1 Coaching für dich passt.