
Morgenroutine für mehr Wohlbefinden bei Fibromyalgie
Gönne dir einen entspannten Start in den Tag
Autorin: Kerstin Goldstein
Zuletzt aktualisiert: 22. Februar 2025
„Wenn klar ist, dass die Ziele nicht erreicht werden können, passe nicht die Ziele an, sondern die Handlungsschritte.“
– Konfuzius –
Wenn du mit einer chronischen Erkrankung wie Fibromyalgie lebst, hörst du ständig: „Tue dies oder das“, „Probiere dieses Medikament“, oder „Gehe zu jener Kur“. Man suggeriert dir oft: Wenn du „das“ machst, wird es dir besser gehen. Es wäre schön, wenn es so einfach wäre, doch das ist es nicht.
Der Kreislauf des Suchens
Oft erlebe ich es bei meinen Coaching-Kundinnen, die mit Fibromyalgie leben, dass sie sich heute an diesen und morgen an einen anderen Strohhalm klammern – stets auf der Suche nach der neuesten, vielversprechenden Methode, die Linderung verspricht.
Ich kann das absolut nachvollziehen, denn man möchte unbedingt etwas finden, das hilft. Doch nicht alles, was lautstark im Internet wie auf einem Teleshoppingkanal angepriesen wird, ist tatsächlich hilfreich. Vielmehr sind es die leisen Töne, die den Unterschied machen.
Die Bedeutung der inneren Arbeit
In den letzten Jahren habe ich viele gute Sachbücher gelesen, große und kleine Weiterbildungen zum Thema Fibromyalgie absolviert, zahlreiche Vorträge besucht, stundenlang selbst im Internet recherchiert, mich mit meinen Kundinnen und Kolleginnen des International Fibromyalgia Coaching Institutes ausgetauscht und viele Dinge an mir selbst ausprobiert.
Neben einer guten ärztlichen Versorgung mit den passenden Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln, sowie dem Angehen weiterer gesundheitlicher Themen oder Trauma, die das Wohlbefinden beeinflussen, ist für mich die innere Arbeit entscheidend.

Keine schnellen Lösungen
Sich von Fibromyalgie zu erholen passiert nicht über Nacht und auch nicht durch Finger schnippen. Doch genau das ist es, was viele Menschen nicht hören wollen. Sie wünschen sich:
… und dann wird es schon besser gehen.
Aber für Fibromyalgie gibt es keine Wundermittel, zumindest keine, die alle Probleme auf einmal lösen. Stattdessen gilt es, den längeren Weg zu gehen und an sich selbst zu arbeiten. Grenzen setzen, sich selbst priorisieren und Zeit für sich nehmen – das sind wichtige Schritte. Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und entsprechend zu handeln ist essenziell.
Ich bin das beste Beispiel dafür, dass man mit Fibromyalgie gut leben kann. Alle Veränderung braucht jedoch Zeit, Geduld und Fokus. Und Investition von Geld in die eigene Gesundheit, denn viele Maßnahmen, die bei Fibromyalgie helfen, müssen auf Eigeninitiative finanziert werden.
Wenn du mehr über meine eigene Fibromyalgie Story wissen möchtest, dann lass dich gerne inspirieren.
Post aus der Wohlfühl-Oase
Erhalte regelmäßig wertvolle Tipps, Übungen und Inspirationen rund um das Thema Fibromyalgie direkt in dein Postfach. Melde dich jetzt an und bleib motiviert auf deinem Weg zu mehr Leichtigkeit und Wohlbefinden!

Der Start in den Tag: Wie du den Morgen beginnst, beeinflusst alles
Ein wichtiger Bestandteil ist der Start in den Tag, denn wie du den Morgen beginnst, beeinflusst den Verlauf des gesamten Tages.

Den Fokus verändern: Die Macht der persönlichen Einstellung
Mit meinen Fibro-Kundinnen arbeite ich intensiv daran, den Blickwinkel zu verändern. Wenn wir uns ständig auf die Dinge konzentrieren, die nicht funktionieren oder nicht so laufen, wie wir es uns wünschen, dann richten wir all unsere Energie auf das Negative. Diese Fokussierung verstärkt die Negativität und kann uns in einen Teufelskreis ziehen.
Doch wenn du beginnst, deinen Fokus bewusst auf die Dinge zu lenken, die schön sind, dir guttun und gut funktionieren, machst du einen bedeutenden Schritt in Richtung einer positiven Veränderung.
Vielleicht denkst du jetzt: „Kerstin, das ist leicht gesagt, wenn es einem gut geht. Aber mir geht es nicht gut. Ich habe ständig Schmerzen, schlafe schlecht, und die Fibromyalgie beeinträchtigt mein Berufsleben – was soll da schön sein?“
Genau das ist der Punkt: Dein Fokus liegt auf dem, was dir Probleme bereitet.
Einen positiven Fokus zu kultivieren bedeutet nicht, die Realität oder deine Krankheit zu ignorieren. Bei Fibromyalgie sind nicht alle Tage rosig, und einfach „positiv“ zu denken wird deine Situation nicht magisch verbessern. Doch es gibt einen Unterschied zwischen positiv denken und deine Gedanken aktiv auf positive Dinge lenken. Letzteres kann eine große Wirkung haben, ohne die Herausforderungen zu verdrängen.
Und am besten lenkst du deinen Fokus gleich morgens in die richtige Richtung.

Meine persönliche Morgenroutine
Während ich die Füße aus dem Bett schwinge, sage ich in Gedanken „Guten Morgen lieber Tag. Ich freue mich auf dich.“ Ich schalte die Heizung im Wohnzimmer an (im Winter), öffne die Fenster in den anderen Zimmern und nehme eine dicke Prise frische Luft.
Dann setze ich das Teewasser auf und richte alle Lebensmittel bereit, die fürs Frühstück benötigt werden. Ich liebe es morgens frische Wäsche zusammen zu legen. Wenn aktuell etwas auf dem Ständer hängt, falte ich es meditativ zusammen.
Mittlerweile ist mein Mann im Bad fertig, er übernimmt den Rest des Frühstück vorbereitens, während ich das Bad nutze. An den meisten Tagen gibt es grünen Tee und Porridge. Nach dem Frühstück lege ich mich meist für eine Viertelstunde in meine Hängematte und meditiere. Meist wähle ich eine Meditation rund um Dankbarkeit, bewusst in den Tag starten oder Fokus.
Bevor ich mit der Arbeit beginne, richte ich mir noch ein Glas Wasser neben den Laptop, sowie meine Morgen-Nahrungsergänzungsmittel. Und nun kann der Tag beginnen.
Deine Morgenroutine: Den Tag bewusst beginnen
Hast du eine Morgenroutine, die deinen Geist in Balance bringt, oder tappst du nach dem Aufwachen direkt in die Hektik des Alltags? Wenn du beim Wort „Morgenroutine“ nur an Zähneputzen, eine Gesichtsmaske, Nägel machen oder den ersten Kaffee denkst, dann möchte ich dich auf eine andere Art der Routine hinweisen. Es geht nicht um äußere Rituale, sondern um eine „innere Morgenroutine“, die dich mental auf den Tag vorbereitet.
Um den Tag positiv zu beginnen, gibt es ein paar einfache, aber wirkungsvolle Schritte, die ich dir ans Herz legen möchte. Probiere diese direkt nach dem Aufwachen, noch bevor du deinen Kaffee trinkst, dein Handy in die Hand nimmst oder deine Emails checkst. Um die Perfektionistin in dir nicht zu überfordern, wählst du die Morgenroutine, die zu dir passt und machst nicht alles, was dir in irgendwelchen schlauen Büchern für Normalo-Menschen vorgeschlagen wird.
Meditation
Meditation hilft dir, deinen Geist zu beruhigen und dich auf den Tag vorzubereiten. Gerade bei Fibromyalgie kann Meditation ein wertvolles Werkzeug sein, um Stress abzubauen und die innere Ruhe zu fördern. Nimm dir jeden Morgen 5 bis 10 Minuten Zeit, um dich bewusst auf deinen Atem zu konzentrieren oder eine geführte Meditation zu machen. Setze dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und atme tief durch. Lasse Gedanken kommen und gehen, ohne an ihnen festzuhalten. Diese kurze Zeit der Stille kann dir helfen, deine Gedanken zu ordnen und ein Gefühl von Klarheit und Ausgeglichenheit zu schaffen, das den Rest des Tages beeinflusst.
Dankbarkeit
Starte den Tag mit einem Gefühl der Dankbarkeit. Denke an ein bis drei Dinge, für die du dankbar bist – sie können groß oder klein sein, wie die Wärme der Sonne auf deiner Haut oder die Unterstützung durch einen geliebten Menschen. Dankbarkeit hat die Kraft, dein Bewusstsein auf das Positive zu lenken und kann die Freisetzung von Glückshormonen fördern. Du kannst dir auch ein Dankbarkeitstagebuch anlegen und täglich ein paar Zeilen schreiben. Diese Praxis kann nicht nur deine Stimmung heben, sondern auch helfen, dich weniger auf Schmerz und mehr auf Freude zu fokussieren.
Intention für den Tag
Setze dir eine klare Intention für den Tag. Was möchtest du heute erreichen? Was ist dir heute wichtig? Es kann etwas ganz Einfaches sein, wie „Heute möchte ich nach jedem Telefonat einen tiefen Atemzug nehmen“ oder „Ich nehme mir Zeit für meine Selbstfürsorge, indem ich mir erlaube heute Abend in die Badewanne zu gehen“. Eine klare Intention gibt dir eine Richtung und hilft dir, Prioritäten zu setzen. Diese Orientierung kann besonders hilfreich sein, wenn die Symptome der Fibromyalgie die Tagesplanung erschweren. Anstatt dich von einer To-do-Liste unter Druck setzen zu lassen, hast du eine einfache, aber wirkungsvolle Absicht, die dir durch den Tag hilft.
Visualisiere Erfolg
Stell dir vor, wie du deinen Tag erfolgreich meisterst. Visualisiere Situationen, in denen du ruhig, gelassen und voller Energie handelst – selbst wenn es nur Momente sind. Wenn du z. B. weißt, dass du heute eine schwierige Aufgabe oder eine unangenehme Begegnung hast, stelle dir vor, wie du diese mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen bewältigst. Diese mentale Vorbereitung stärkt deine Resilienz und hilft dir, Herausforderungen mit einer positiveren Einstellung zu begegnen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Visualisieren von Erfolg tatsächlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, diese Szenarien zu erleben, da dein Unterbewusstsein darauf programmiert wird, diese Bilder zu verwirklichen.
Affirmationen
Affirmationen sind positive Aussagen, die du dir selbst sagst, um deine Einstellung und dein Verhalten zu beeinflussen. Wähle eine oder zwei Affirmationen, die dich stärken und motivieren, wie „Ich bin stark und kann den Tag mit Energie angehen“ oder „Ich entscheide mich, mich heute auf das Gute zu fokussieren“. Wiederhole diese Sätze mehrmals am Morgen, laut oder leise in deinem Kopf, während du sie fest in deinem Geist verankerst. Diese Affirmationen können dir helfen, negative Gedanken zu transformieren und dich auf das Positive zu konzentrieren. Es mag sich am Anfang ungewohnt anfühlen, aber die Kraft der Wiederholung kann große Wirkung zeigen.
Lass dich nicht von deinen Einschränkungen zurückhalten, sondern sieh jeden neuen Tag als Chance, deinem Ziel ein Stück näher zu kommen.

Fazit: Morgenroutine hilft!
Es ist leicht, sich von den Herausforderungen und Schmerzen die Fibromyalgie mit sich bringt, überwältigen zu lassen. Doch jeder neue Tag bietet eine neue Möglichkeit, etwas Gutes für deine Gesundheit zu tun. Lass dich nicht von deinen Einschränkungen definieren, sondern erkenne, dass du die Wahl hast, deinen Tag aktiv zu gestalten.
Nutze die kleinen Schritte deiner Morgenroutine, um dir selbst zu zeigen, dass du die Kontrolle über dein Wohlbefinden hast. Jeder kleine Moment der Achtsamkeit, jede Meditation und jede positive Intention trägt dazu bei, dein Leben ein bisschen heller und freudvoller zu machen.
Lese gleich auch meinen Artikel über Tiny Habits für deine Morgenroutine: Wie du entspannt in den Tag startest. Dort erfährst du, wie du dir kleine, gute Gewohnheiten erschaffst, die dir den Start in den Tag erleichtern.
👉 Keine Ahnung, wie du deine Morgenroutine oder deinen Alltag fibro-freundlich gestalten kannst ohne dich zu verbiegen? Im 1:1 Coaching für Menschen mit Fibromyalgie entwickeln wir gerne hilfreiche Strategien speziell für dich.