Grafik in der gemaltes Männchen Schritt für Schritt eine Treppe hochläuft

Viele kleine Schritte

Was bei Fibromyalgie wirklich hilft

Autorin: Kerstin Goldstein
Zuletzt aktualisiert: 11. Juni 2025

Wenn der Alltag mit Fibromyalgie schwerfällt, wünscht man sich oft eine einfache Lösung.

Ich weiß, wie frustrierend es sein kann, wenn scheinbar nichts mehr so funktioniert wie früher. Wenn du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten – obwohl du doch alles richtig machen willst.

Doch genau hier beginnt der Weg: Nicht im Kampf gegen deinen Körper, sondern im liebevollen Hinspüren. Im Annehmen. Und im Erlauben, neue Wege zu entdecken – Schritt für Schritt.

In diesem Blogartikel zeige ich dir, warum es nicht den einen Wundertipp gibt – und wie viele kleine, bewusste Schritte dir spürbar helfen können.

Suche nicht nach der „eierlegenden Wollmilchsau“

Im Gespräch mit Interessentinnen für mein Fibromyalgie-Coaching höre ich eine bestimmte Frage immer wieder:

„Was ist DER EINE Tipp, damit es mir besser geht?“


Am liebsten hätte man eine klare Antwort, eine Art Wundermittel. Eine Lösung, die schnell funktioniert. Und ich verstehe das. Denn wenn die Fibromyalgie den Alltag bestimmt, ist der Wunsch nach Erleichterung groß.

Doch so ehrlich muss ich sein: Diesen einen, perfekten Tipp gibt es nicht. Zumindest habe ich ihn noch nicht gefunden.

Was ich aber sagen kann – aus Erfahrung, aus Gesprächen mit vielen Betroffenen und auch aus meiner eigenen Geschichte: Es sind die vielen kleinen Veränderungen, die einen großen Unterschied machen können.

Dein Körper funktioniert anders

Ein Körper mit Fibromyalgie reagiert sensibler. Die „Batterie“ ist schneller leer – und lässt sich nicht so leicht wieder aufladen. Was für andere Menschen kein Problem ist, kann dich völlig aus der Bahn werfen.

Deshalb geht es nicht darum, alles auf einmal zu ändern – sondern darum, bewusst Entscheidungen zu treffen, die dir Energie geben statt sie zu rauben.

Beispiele aus dem Alltag

  • Ob du heute Mittag Pommes oder Quinoasalat isst – macht das eine Mal keinen großen Unterschied.
  • Ob du heute 10 Minuten Rückentraining machst oder lieber auf dem Sofa bleibst – auch das verändert erstmal nicht viel.
  • Und ob du heute Abend meditierst oder nicht – bleibt für den Moment vielleicht egal.

Jede dieser Situationen ist für sich genommen kein Drama. Aber sie summieren sich.

Und genau da liegt die Kraft:
Wenn du beginnst, bewusst andere Entscheidungen zu treffen, kann sich etwas verändern.

Welche guten oder weniger guten Alltagsaktionen summieren sich bei dir?

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Eine Frau im roten Kleid steht vor einem ruhigen Gewaesser mit gruener Umgebung.

7 kleine Tipps, die in Summe viel bewirken können

Hier teile ich ein paar Ideen mit dir – alle alltagstauglich, ohne großen Aufwand umsetzbar, aber wirksam, wenn du sie regelmäßig einbaust.

1. Achte auf deine Energie-Vorbereitung

Vor wichtigen Terminen oder herausfordernden Momenten lohnt es sich, bewusst etwas Energie zu sammeln.

  • Nimm dir vorher 5 Minuten Auszeit: Vielleicht machst du eine kleine Atemübung oder legst deine Hand auf dein Herz.
  • Ein kleiner, energiereicher Snack wie Nüsse oder eine Banane wirkt oft Wunder.
  • Plane bewusst eine ruhige Phase davor ein – keine Anrufe, keine Eile. So kann dein Körper bei Bedarf Energie speichern.

2. Sag öfter mal Nein

Nein sagen ist nicht unhöflich – es ist ein Akt der Selbstfürsorge.

  • Klar und freundlich bleiben – das schafft Raum für echte Verbindung.
  • Bewerte kurz: „Tut mir das jetzt gut – oder kostet es mich Energie?“
  • Fange bei Kleinigkeiten an: Lehn eine Einladung ab, wenn du merkst, du brauchst Ruhe.

3. Bewegung – ja, aber angepasst

Dein Körper braucht keine Höchstleistung, sondern liebevolle Aktivität.

  • Beispiele: sanftes Schulter kreisen, Nackendehnungen am Schreibtisch, lockeres Gehen.
  • Nutze kleine Gelegenheiten: Eine kurze Pause, ein Spaziergang ums Haus, ein paar bewusste Bewegungen vor dem Schlafengehen.
  • Kombiniere Bewegung mit Achtsamkeit: Nimm wahr, wie sich Muskeln dehnen, wie der Atem fließt.

4. Gönne dir Pausen – auch, wenn nichts „erledigt“ ist

Pausen sind kein Belohnungssystem – sie sind ein Grundrecht für deinen Körper.

  • Nimm dir die Pause auch am Nachmittag – das wirkt oft Wunder.
  • Mach alle 25 Minuten eine bewusst kurze Auszeit (2–5 Minuten): Stille, tiefer Atem, Augen schließen.
  • Diese „Mini-Powerpausen“ helfen dir, Müdigkeit vorzubeugen.

5. Beobachte deine Ernährung – ohne Dogma

Ernährung ist eine langfristige Erfahrungsreise – nicht ein strenger Plan.

  • Führe ein einfaches Ernährungstagebuch: Was isst du, und wie fühlst du dich danach?
  • Experimentiere mit kleinen Veränderungen: Mehr Wasser, weniger verarbeitete Produkte, ausgewogene Kombinationen aus Eiweiß, gesunden Fetten und komplexen Kohlenhydraten.
  • Höre auf deinen Körper – nicht auf irgendeinen Trend.

Es geht nicht um Verzicht, sondern ums Hinspüren. Probiere aus, was dir guttut. Wenn Ernährung ein rotes Tuch für dich ist, dann lass uns sprechen, ich unterstütze dich gerne beim Umsetzen.

6. Schaffe Rituale zum Abschalten

Rituale unterstützen dein Nervensystem darin, loszulassen.

  • Beispiel Ritual vor dem Schlafen: warme Fußbäder, sanfte Atemübungen, stille Musik.
  • Ob morgens oder abends – ein konstanter Abschlussritus signalisiert deinem Gehirn „Jetzt entspannen“.
  • Diese kleinen Helfer können Stress reduzieren und deinen Schlaf verbessern.

7. Feiere kleine Erfolge

Jeder bewusste Schritt zählt – auch wenn er unscheinbar wirkt.

  • Wenn du eine Pause genommen hast: Anerkenne das!
  • Lobe dich auch mal für das, was du bereits geschafft hast.
  • Bei Wiederholungen: Vielleicht belohnst du dich mit einem Lieblingstee, einer Massage oder einem ruhigen Moment bewusst für dich.

Welchen der 7 genannten kleinen Tipps probierst du als Erstes aus?

Frau In Sportkleidung Mit Wasserflasche Entspannt Sich

Mein persönlicher Ansatz im Umgang mit Fibromyalgie

Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch, der von Fibromyalgie betroffen ist, Wege finden kann, um mit der Krankheit besser umzugehen. Dabei geht es nicht um „Heilung“ im klassischen Sinne, sondern darum, den eigenen Körper besser zu verstehen und Methoden zu entwickeln, die den Alltag erleichtern.

Durch gezieltes Coaching und ein auf dich zugeschnittenes Bewegungsprogramm kannst du lernen, die Kontrolle über deinen Körper zurückzugewinnen und dein Leben wieder mit mehr Energie und Freude zu gestalten.

Achtsamkeit im Alltag – kleine Momente bewusst erleben

Gerade mit Fibromyalgie kann der Alltag schnell überwältigend wirken. Achtsamkeit hilft dir, wieder mehr bei dir anzukommen. Du musst dafür nicht stundenlang meditieren. Schon ein achtsamer Moment beim Zähneputzen, ein bewusster Blick aus dem Fenster oder ein tiefer Atemzug können dich wieder mit dir selbst verbinden.

Frage dich zwischendurch: Wie fühle ich mich gerade? Was brauche ich jetzt? – Diese kleinen Check-ins sind wie Wegweiser durch den Tag.

Der eigene Rhythmus zählt – nicht der der anderen

Mit Fibromyalgie vergleicht man sich schnell: Warum schafft sie das, ich aber nicht? Oder: Ich müsste doch mehr durchhalten. Doch dein Körper hat seinen ganz eigenen Takt. Und dem zu folgen, ist keine Schwäche – sondern eine Form von Selbstfürsorge.

Wenn du deinen eigenen Rhythmus kennst und ihn respektierst, entsteht viel mehr Leichtigkeit. Du musst nicht funktionieren wie andere. Du darfst es auf deine Art machen.

Viele kleine schritte

Starte mit einer Mini-Morgenroutine

Du musst nicht um 5 Uhr aufstehen und eine Stunde Yoga machen. Aber ein kurzer, bewusster Start in den Tag, eine wohltuende Morgenroutine kann viel bewirken – gerade bei Fibromyalgie.

Vielleicht magst du dir morgens zwei Minuten Zeit nehmen, um dich zu strecken, kurz tief durchzuatmen oder dich beim Zähneputzen bewusst zu fragen: „Was brauche ich heute?“ oder Was ist meine Intention für den Tag?“

Es geht nicht um große Veränderung, sondern um kleine Signale an deinen Körper: Ich bin für dich da.

Was ist deine Intention für den heutigen Tag?
Meine ist: „Ich atme tief durch, wenn ich merke, dass ich gestresst werde.“

Bewegung im Alltag einbauen – ganz ohne festen Trainingsplan

Wenn dir feste Trainingszeiten zu viel sind, dann verteile deine Bewegung über den Tag. Ein paar Schulterkreise am Schreibtisch, zehn Minuten Spazierengehen nach dem Essen, oder ein kurzer Stretch vor dem Schlafengehen – all das zählt.

Mach dir bewusst: Jeder Schritt, jede kleine Bewegung ist ein Ja zu dir. Du brauchst keinen Plan, um aktiv zu sein – nur die Bereitschaft, Bewegung in deinen Alltag einzuladen. Meine „Fit by Intuition“ Bewegungsprogramme unterstützen dich dabei.

Fazit: Viele kleine Schritte führen zum Ziel

Fibromyalgie ist komplex – und so unterschiedlich wie wir Menschen. Es gibt nicht die eine Lösung. Aber du kannst mit kleinen, bewussten Schritten viel bewegen.

Wenn du herausfindest, was dir guttut, und das regelmäßig in deinen Alltag bringst – dann wird dein Leben leichter. Nicht über Nacht. Aber spürbar.

Und wenn du dir dabei Unterstützung wünschst: In meinem Coaching-Programm gehen wir genau diesen Weg – Schritt für Schritt, in deinem Tempo.

Du musst nicht alles auf einmal verändern. Aber du kannst heute beginnen.

👉 Keine Lust dich alleine durch all die kleinen Schritte durchzukämpfen? Als Fibro Coach begleite ich dich gerne dabei. Lass uns sprechen, ob mein Fibro 1:1 Coaching für dich passt.